Grenzen setzen als Führungskraft

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Grenzen setzen – Kann eine Kündigung mit der Gewaltfreien Kommunikation vereinbar sein?

Grenzen zu setzen ist ein Thema, das in der GFK Community oft kontrovers diskutiert wird. In diesem Artikel beziehe ich mich auf die Facette „dem Handeln eines anderen Grenzen setzen“, daneben gibt es natürlich auch noch die eigenen Grenzen die wir wahrnehmen und schützen können, z.B. unsere körperlichen Grenzen. Darüber ein andernmal mehr.

Marshall Rosenberg hat das Konzept der schützenden Anwendung von Macht in die GFK eingeführt, um Gewaltfreiheit von Passivität abzugrenzen. Es gibt Situationen, in denen Zwang ‚objektiv‘ notwendig sein kann – meistens handeln die Beispiele von akuter Lebensgefahr, wie zum Beispiel, wenn ein Kind auf die Straße läuft und sein Wohlergehen wichtiger ist als sein freier Wille. Doch wie verhält es sich in weniger klaren Situationen?

Schützende Anwendung von Macht: Die Theorie

Marshall Rosenberg betonte hauptsächlich den Unterschied von strafender und schützender Anwendung von Zwang. Jemand fängt an, eine Frau zu verprügeln? Dazwischen gehen und ihn festhalten schützt. Ihn anschließend selber zu verprügeln bestraft. Soweit so klar, und bis hierhin könnte man vieles wieder auf die innere Haltung, die Intention des Handelns runterbrechen. Doch die Theorie stößt auf Herausforderungen, wenn es darum geht, weniger dramatische, aber dennoch wichtige Entscheidungen im Alltag zu treffen.

Abmahnung, Kündigung oder Empathie? Ein praktisches Beispiel

In der Realität geht es zum Glück selten um Leben und Tod, dafür umso häufiger um Abwägungen. Stell dir vor, du bist verantwortlich für ein Team, in dem ein Mitarbeiter durch Alkoholkonsum während der Arbeitszeit auffällt. Objektiv betrachtet kann das die Sicherheit am Arbeitsplatz gefährden. Auf der menschlichen Seite möchtest du den betroffenen Mitarbeiter natürlich verstehen, und ihm helfen, geeignete Unterstützung zu finden. Du versuchst also, mit ihm ein Gespräch zu führen, hörst ihm empathisch zu und schaust, wie du ihm helfen kannst. Nicht nur einmal, sondern immer wieder. Doch irgendwann wird der Punkt erreicht, an dem das restliche Team mehr und mehr unter dem Verhalten dieser Person leidet. Spätestens an diesem Kipppunkt musst du eine Entscheidung treffen.

Die schmutzige Realität versus die reine Theorie der GFK

Hier stoßen die Prinzipien der GFK auf die komplexe Realität. In der Theorie lassen sich alle Bedürfnisse vereinbaren und wir können kooperativ und empathisch agieren, doch in der Praxis agieren wir alle im Kontext von Systemen miteinander, in denen es nicht in erster Linie um Verstehen und Verbindung geht. Und das bedeutet, wir müssen Entscheidungen treffen, die nicht allen gerecht werden können. Zu erkennen, wann der Schutz der Gruppe Vorrang vor einer einzelnen Person hat ist alles andere als einfach, und häufig machen es sich Personen in Machtpositionen viel zu leicht, ihre Macht über andere Menschen zu benutzen.

Wie du als Führungskraft besser mit solchen Situationen umgehen kannst

Um mehr darüber zu erfahren, wie du als Führungskraft diese Balance meistern kannst, haben wir einen Leitfaden mit weiteren Tipps und Strategien als PDF zusammengestellt. Außerdem bieten wir spezialisierte Führungskräfteschulungen an, in denen wir diese und weitere Themen behandeln. Kontaktiere uns für mehr Informationen und individuelle Beratung.

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